Kann man mit der SAILHORSE trockenfallen und was ist zu beachten?

1. Du suchst Dir eine passende Stelle zum Trockenfallen aus - nicht unbedingt die allerflachste Stelle, sprich die Spitze des Sandberges! (so dass du etwas Platz zum schwojen hast, denn oft ist es ja so, dass mit der aufkommenden Flut auch Wind aufkommt der dann sogar auch noch die Windrichtung etwas geändert hat. Auch »kollidieren« Wind und Strom! Beim Auflaufen strömt das Wasser ab, bei der Flut ist der Strom entgegengesetzt - das Boot dreht sich beim Freikommen. Vor dem sachten Auflaufen Segelfläche reduzieren, am besten schon ein Segel bergen (je nach Windrichtung). Mit dem Paddel oder Spinnakerbaum immer mal am Rand des Bootes die Tiefe peilen.

2. Anker raus!

3. Ruder raus nehmen: ganz wichtig! Denn das ist so tief wie der Kiel! Wenn man beim Auflaufen zur Seite gedrückt wird, könnte das Ruder sonst Schaden nehmen, danach erst:

4. Kiel hochkurbeln!

5. Wwarten: Kaffeetrinken, Klamotten trocknen, spazierengehen (allerdings sollte eine Bootswache da bleiben, auch ausgedehnte Spaziergänge sollten mit dem auflaufenden Wasser geplant werden! etc.

6. Auf das auflaufende Wasser warten: jetzt Geduld und Ruhe bewahren! Wir sind etwas nervös geworden, weil das Boot dann freikam, der Kiel aber noch nicht ganz runtergekurbelt werden konnte, damit auch das Ruder noch nicht einzuhängen war. Der Wind frischte ziemlich auf, man sah plötzlich nur noch Wasser, konnte aber noch fast neben dem Boot stehen.

Im Fahrwasser, vielleicht 20 Meter entfernt, segelten schon die ersten Plattbodenboote ... und wir hatten ja noch einen weiten Weg - also: Ruhe bewahren! Die Zeit nutzen, um die Segel schon mal zurecht zu legen, Kleidung klarieren, und erst los, wenn man auch wirklich weiterkommt: gleich auf die Nachbar-Sandbank aufzulaufen ist ziemlich nervig!

Insgesamt: herrlich! Auch zu sehen, wie bequem man noch auf der leicht gekippten Sailhorse auf dem Trockenen sitzt, aber dann viel sportlicher segeln kann als die Plattbodenschiffe, die ja für das Revier gemacht sind!

PS: Bei Ebbe und Flut hat man immer mit wechselndem Strom zu tun! Also nicht nur das Trockenfallen ist ein Thema, sondern auch die Planung der Tour und das Einplanen des kippenden Stroms! Wenn der Wind bei starkem Strom etwas nachlässt kommt man beim häufigen Wenden in auch zum Teil noch schmalen Fahrwassern ganz schön ins Schwitzen! Gutes Regatta Training!!!! Wenn der Strom ganz heftig ist: erst mal (großen) Anker raus!

Inken

Zuletzt aktualisiert am 01.02.2022 von Alex.

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