Die Sailhorse hat keine Stagreiter. Ist das bei dem Typ so üblich?

Ja, bei der Sailhorse ist das so üblich. Das Vorstag hat lediglich die Funktion zu verhindern, das der Mast nach hinten fällt, wenn kein Vorsegel gesetzt ist. Im Vorliek der Fock/Genua befindet sich ein Vorlieksdraht, der bei gesetzem Segel die Funktion eines Vorstags übernimmt. Das ursprüngliche Vorstag hängt dann lose rum (wenn man Fock/Genua richtig durchgesetzt hat :-).

Um die Genau/Fock richtig durchsetzen zu können haben wir einen sogenannten "Bierkasten". Dieses ist eine 8-fach Talje, die fertig konfektioniert in einem Vierkantprofil läuft. Sie wurde von einem berliner Segler mit dem Namen "Bier" erfunden, deswegen "Bierkasten". Da man sowas selten auf Leih-Schiffen finden wird, gibt es noch einen Trick: während der eine versucht mit Leibeskräften das Genua-/Fockfall durchzusetzen, zerrt der andere wie verrückt am ursprünglichen Vorstag (rechtwinklig dazu hat man die meiste Kraft). Hierdurch wird der Mast nach vorne "vorgespannt". Wenn man nach dem Belegen des Falls das ursprüngliche Vorstag los läßt, sollte das Vorstag richtig lose und der Vorlieksdraht im Segel wie eine Klaviersaite gespannt sein.

Dann klappt's auch mit dem Kreuzen.

(Besten Dank an Christian Zimmer für den Tipp, 01-09-2003)

Zuletzt aktualisiert am 01.02.2022 von Alex.

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